Kant: AA X, Briefwechsel 1787 , Seite 479

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
    289a.      
  02 An Christian Gottfried Schütz.      
           
  03 Anfang März 1787.      
           
  04 Erwähnt 290.      
           
           
    290.      
  06 Von Christian Gottfried Schütz.      
           
  07 23. März 1787.      
           
  08 Verehrungswürdigster Herr Professor!      
  09 Theuerster Lehrer und Freund!      
  10 Ich bin Ihnen auf zwey Ihrer mir jederzeit höchst interessanten      
  11 Briefe Antwort schuldig. Im ersten schrieben Sie mir, daß es nicht      
  12 angehe die einzelnen Bogen von der N[euen] A[uflage] der Kritik      
  13 zu senden. Ob ich mir nun gleich darauf schon sehr nahe Hoffnung      
  14 gemacht, auch Hr Hartknoch ganz sicher des Nachdruckes halber hätte      
  15 seyn können, da die Bogen gewiß keinem Menschen hätten unter Augen      
  16 kommen sollen, so unterwerfe ich mich doch sehr gern Ihren anderweitigen      
  17 Verfügungen und bitte nur Hn. Grunert zu veranlassen, da      
  18 mir sobald der Abdruck geendigt ein Exemplar zugesandt werde, damit      
  19 ich die Recension schleunigst besorgen könne.      
           
  20 In Ihrem zweyten Schreiben das ich vorigen Posttag erhalten      
  21 geben Sie mir die höchst angenehme Nachricht, daß Ihr philosophischer      
  22 Freund die Recens. v. M[einers] wirklich schon den 3 ten Tag vor      
  23 Abgang Ihres Briefes auf die Post gegeben. Von Rechts wegen hätte      
  24 ich sie also an eben dem Posttage erhalten müssen, da ich Ihren Brief      
  25 erhielt. Vielleicht kömmt sie morgen hier an, welches ich sehr wünsche,      
  26 denn ich bin unendlich begierig darauf Zweifeln Sie doch keinen      
  27 Augenblick, vortrefflicher Mann, daß wir sie mit größtem Vergnügen      
  28 und zwar unverändert einrücken werden. Wenn sie auch durch mehrere      
  29 Stücke fortläuft. Ist die Recension so, wie ich sie nach den von      
  30 Ihnen mir von ihrem Verfasser beygebrachten Ideen gewiß erwarten      
  31 kann, so wird sie uns bey allen Lesern der Ausnahme halber rechtfertigen,      
  32 die wir ihr zu Gunsten machen, zumal da wirklich die itzige      
  33 Crisis höchst wichtig ist.      
           
  34 Haben Sie denn Gewißheit davon, daß in Marburg die Kantische      
  35 Philosophie verboten sey? Es ist komisch genug, daß ich Sie um eine      
  36 Nachricht aus Königsberg über ein factum in Marburg ersuche. Aber      
           
     

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