Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 809

   
         
 

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  01 durch die Einbildung der Gegenliebe seines Schatzes. Priester sind oft    
  02 Herren von ihren Gemeinden durch die einbildung von jener Heiligkeit.    
         
  03 Der Geitzige Reiche ist glüklich in der Einbildung alles guten, was    
  04 er genießen könnte. Einbildung von trockenen und lustigen Begräbnisörtern.    
         
   

 

1505.   ψ1—2.   L Bl. K 13.
 
   
  08 (s Der Wahnwitzige (z. B. der voll Soupcon ist) hat es doch mit    
  09 Auslegung seiner Erfahrung zu thun, der Aberwitzige Vernünftelt aber    
  10 ab von der Vernunft. )    
         
  11 Wahnsinn ist positiv, Unsinn negativ. Gestohrt. Kein wahnsinnig    
  12 Kind.    
         
  13 Wahnwitz ist positiv, Aberwitz negativ in Ansehung der Vernunft.    
  14 Blödsinn in Ansehung der Urtheilskraft.    
         
   
   
  15 Wahnwitz* ist: wenn ein wahres Urtheil aus Erfahrung zu Grunde    
  16 liegt und daraus nur falsche Schlüsse gezogen werden.    
         
  17 * (s Aberglaube ist eine Art davon. Denn er gründet sich auf    
  18 Erfahrung, zieht aber Schlüsse daraus wieder alle Principien des    
  19 Vernunftgebrauchs der Erfahrung. Läßt viel Gelehrsamkeit und Kunst    
  20 zu, ist schweer auszurotten. )    
         
  21 Aberwitz*: wenn gantzlich ohne jene empirische Grundlage blos    
  22 über Gegenstände ohne Regeln vernünftelt wird, als theosophie, theurgie,    
  23 Cabbala, Geistercitiren. (s Alchymie. Alte verborgene Weisheit. )    
         
  24 * (s Geht Erfahrungsbegriffe vorbey, auch die principien der auf sie    
  25 anwendbaren Vernunft, und Macht sich eine eigene Vernunft, welche    
  26 reine Geistige Anschauungen seinen leeren Begriffen unterlegt; kann    
  27 nicht wiederlegt, sondern muß verlacht werden. )    
         
     

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