Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 838

   
         
 

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  01 Man kan den Mangel des Geschmaks schon aus der Kleidung, aus    
  02 der Art zu speisen, zu meubliren &c &c. ersehen. (g Schön. Erhaben. )    
         
  03 Geschmak ist mehr an Höfen als republicken. Geschmaksneigung    
  04 (g Gesellschaft ) löscht sentiments aus. Die Alten Griechen sind originale    
  05 des Geschmaks, darum weil nicht das Weibliche Geschlecht darauf einflos.    
         
  06 Falscher Geschmak rührt von Mode her. Subtil und grüblerisch oder    
  07 prahlend und schimmernd.    
         
  08 (Das Geschmaksurtheil ist ohne Interesse; das Interesse am    
  09 Geschmak ist in der Gesellschaft.)    
         
   

 

1513.   ψ1—2.   L Bl. Ha 38.
 
   
  12 (g Was Vergnügt (angenehm); was gefällt (schön); gebilligt, gut. )    
         
  13 (s in der Empfindung (Sinn); Anschauung (Einbildung); im    
  14 Begriffe (Vernunft). )    
         
  15 (g Was den Sinnen allein wohlgefallt, ist angenehm; was durch    
  16 in der Übereinstimmung der Sinnlichkeit zum Verstande allgemein    
  17 wohlgefallt, ist schön; was dem Verstande allein wohlgefallt — gut. )    
         
  18 (g Formale Zwekmäßigkeit von Naturzweken unterschieden. )    
         
  19 (g auf Geschmak. Das gute auf Grundsatze. )    
         
  20 Das Schöne ist mit dem Guten in natürlicher Verbindung; doch ist    
  21 das Wohlgefallen der Sinne der Hauptzwek. Schöne Bildung bedarf    
  22 gute organen. Ob große ohren, die nicht schon sind, besser hören. (s Virtuosen    
  23 — dilettanten — Geschmaksgeken. ) Das nützlichste ist weniger    
  24 schön. Festigkeit und Leichtigkeit einer Säule trägt zur Schonheit bey.    
  25 Natur ist schön, wenn sie wie Kunst aussieht, und Kunst, wenn sie als    
  26 Kunst erkannt wird und doch wie Natur aussieht. (s Das Wohlgefallen    
     

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