Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 320

     
           
 

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  01 wir selbst übereilungen oder eine reihe dunkler Vorstellungen, die die Ursachen      
  02 der Irrthümer seyn, unsrer Willkühr unterworfen gedenken. Die      
  03 Handlungen, die nach bloßen Regeln der Sinnlichkeit geschehen. Wir      
  04 müssen an dem Menschen unterscheiden das Thier, d.i. ihn nach den Gesetzen      
  05 der Sinnlichkeit, und den Geist: nach Gesetzen der Vernunft. Seine      
  06 Willkühr als Thier wird wirklich immer bestimmt durch stimulos ; aber      
  07 sein Wille ist doch frey, so fern seine Vernunft vermögend ist, diese Bestimungen      
  08 der Willkühr zu ändern. Warum daß die Vernunft bisweilen      
  09 nicht thue und der Mensch nicht nach dem intellectualen willen handele,      
  10 ist unbekant. Eben daher aber geschieht es, daß der Mensch als Geist betrachtet      
  11 sich als Thier tadelt, mit sich in Wiederspruch und streit ist, sich      
  12 selbst andere Neigungen wünscht, aber sich oft in der sinnlichkeit verliert.      
  13 Der eine geistige Gebrauch ist, die thierische Empfindungen zu ordnen      
  14 und nach thierischen Zweken Mittel zu dirigiren. Der andere ist, die      
  15 Zweke selbst intellectualiter zu betrachten.      
           
  16 Wie ist es moglich, daß man sich selbst tadeln kan, wenn      
  17 das Selbst nicht so zu sagen zwiefach ist? Denn sonst kan man ia kein      
  18 ander urtheil von sich selbst fällen, als was von sich selbst hergenommen      
  19 ist und auch mit sich übereinstimmt.      
           
  20 * (s Nicht die obiective, sondern subiective Gründe necessitiren      
  21 actualiter. )      
  22
Exsistentia Dei.
     
  23
M § 803—862.
     
   

 

3873.   η? (ε1?)   M 331'.   E II 455.   Zu M § 809?
 
     
  25 Das (g contradictorische ) Gegentheil des Sachen Dinges ist von      
  26 dem Gegentheil des Verhältnisses desselben zu unterscheiden; das letzte ist      
  27 das Gegentheil des Urtheils.      
           
  28 z.E. ein theilbarer Korper; dessen Gegentheil ist: Corpus      
  29 × 0 = 0 nihil privativum. Dieses Gegentheil wiederspricht sich × 0 + divisibile      
  30 niemals.      
           
     

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