Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 340

     
           
 

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  01 Was da gut ist, dessen Daseyn hat einen Werth. Die Vollkomenheit      
  02 enthält die completudinem der datorum zu etwas, von dessen Werth wir      
  03 abstrahiren.      
           
  04
Creatio mundi.
     
  05
M § 926—941.
     
   

 

3912.   ι2—κ3.   M 379'.   E II 1417.   Zu M § 926:
 
     
  07 Die Welt hat einen Anfang, d.i. einen Zustand, der keine folge      
  08 aus einem andern Zustande ist: terminum a priori; non est aeternus      
  09 a parte ante. Den wenn ein ieder Zustand der Welt eine Folge aus      
  10 einem andern Zustand der Welt wäre, so würden alle Zustände der Welt      
  11 einen andern Zustand der Welt vor sich haben; also würde ein Zustand      
  12 der welt von allen Zuständen unterschieden seyn. welches contradictorium.      
           
  13 Von der Welt Anfang ist bis auf die Gegenwertige Zeit keine      
  14 Ewigkeit verflossen: mundus non creatus est ab aeterno.      
           
  15 Die Welt hat nicht eher erschaffen werden können; aber wir haben      
  16 wohl später existiren könen.      
           
  17 Wir könen uns nicht deutlich vorstellen, wie die caussalitaet einer      
  18 nothwendigen Ursache anfange. Denn wir denken uns immer, daß es      
  19 vorher nicht gewesen sey. Wir müssen uns aber beym anfange aller      
  20 Dinge wohl eine relation desselben a parte post gedenken, aber keine      
  21 a parte ante, also kein Verhaltnis der Welt zu einer vorher verflossenen      
  22 Zeit.      
           
     

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