Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 139

     
           
 

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  01 Wenn ich mir den Verstand, der die Realitaet denkt, als Licht und,      
  02 so fern er sie aufhebt, als Dunkelheit vorstelle: so kan man sich die durchgangige      
  03 Bestimmung entweder als ein hinein tragen des Lichts hin und      
  04 wieder in die Finsternis denken oder die Finsternis als bloße Einschrankung      
  05 des allgemeinen Lichts, und so unterscheiden sich die Dinge      
  06 nur blos durch die Schatten, die realitaet liegt zum Grunde und zwar      
  07 nur eine eintzige allgemeine. Im entgegengesetzten Falle unterscheiden      
  08 sich alle Dinge nur durch ihr Licht, als ob sie ursprünglich aus der      
  09 Finsternis gehoben wären. Ich kan mir aber wohl eine negation denken,      
  10 wenn ich realitaet habe, aber nicht, wenn keine realitaet gegeben ist. Also      
  11 ist die realitaet logice das erstere, und daraus wird geschlossen, daß es      
  12 auch metaphysice und obiectiv das erste sey. M 42': Weil Gegenstande      
  13 der Sinne durch den Verstand nicht (g und überhaupt nicht a priori ) gegeben      
  14 gegeben sind, so ist hier die negation das erste und die Finsternis, aus der      
  15 das Licht der Erfahrung Gestalten ausarbeitet. Also Erscheinungen      
  16 gemäß ist sind Manigfalitge Ursprünglch, und die Einheit entspringt,      
  17 wenn man von der Manigfaltigkeit abstrahirt.      
           
   

 

5271.   φ—ψ.   M 42.   E II 1622.   In und zu M § 148:
 
     
  19 Das principium omnimodae determinationis ist: Ein jedes Ding      
  20 steht in Ansehung seiner ganzen Moglichkeit unter dem Begriffe des entis      
  21 realissimi.      
           
   

 

5272.   υ2—ψ.   M 43'.   E II 1705.   Zu M § 148:
 
     
  23 Man kan nicht sagen: ein jedes Ding ist entweder durchgängig      
  24 determinirt oder nicht, sondern: es ist solches jederzeit, aber nur nicht      
  25 durch de immer durch den Begrif von ihm. ausser das ens realissimum.      
           
     

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