Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 252

     
           
 

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  01 in der dynamischen: beyde können wahr seyn, denn einer müßte falsch      
  02 seyn. Nun wird der Wiederspruch nur darum angetroffen, weil Raum      
  03 und Zeit als Dinge an sich doch ein Unbedingtes enthalten sollen.      
           
           
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Spontaneitas.

     
  05

M § 700—707.

     
           
   

 

5611.   χ? (υ?) (σ?)   M 252e.
 
     
  07 Die Vernunft ist nicht in der Kette der Erscheinungen und ist in      
  08 Ansehung aller derselben in ansehung ihrer eignen Caussalitaet frey (die      
  09 Handlungen der Vernunft selber sind auch keine Erscheinungen, sonern      
  10 nur ihre Wirkungen sind es). Wäre alles durch Vernunft bestimmt, so      
  11 wäre alles nothwendig, aber auch gut. Wäre es durch die Sinnlichkeit      
  12 bestimmt, so wäre nichts Böses oder Gutes, überhaupt nichts praktisches.      
  13 Nun sind die Handlungen durch sinnlichkeit großen Theils veranlaßt,      
  14 aber nicht gänzlich bestimmt; denn die Vernunft muß ein complement      
  15 der Zulänglichkeit geben. Die Vernunft zieht die sinnlichkeit allmahlig      
  16 im habitus, erregt triebfedern und bildet daher einen Charakter, der aber      
  17 selbst der Freyheit beyzumessen ist und selbst in den Erscheinungen nicht      
  18 hinreichend gegründet ist. Darum hängen alle Handlungen mit Gesetzen      
  19 der Sinnlichkeit gut zusammen, aber mit Unterlassungen des Verstandes      
  20 nicht, deren Gegentheil nach allen Gründen der Sinnlichkeit immer moglich      
  21 ist. Frägt man nun, ob der Verstand selbst, an sich selbst so wohl als in      
  22 Ansehung dessen was er thut oder unterläßt, nicht bestimmt sey, so müssen      
  23 wir sagen: keine einzige mogliche Erfahrung, weil die doch immer nur      
  24 Erscheinung seyn würde, kan dieses geben. Der Verstand ist selbst kein      
  25 gegenstand der sinnlichen Anschauung. Über die Erfahrung hinaus aber      
  26 gilt die Bestimbarkeit durch andere Ursachen nicht, weil über diese grentze      
  27 der Verstand nur als Ursache kan vorgestellt werden (oberster Verstand)      
  28 und der Begrif der Ursache nur zum principio der synthesis der Erscheinungen,      
  29 nicht aber der Handlungen des Verstandes, dient.      
           
           
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Arbitrium.

     
  31

M § 708—718.

     
           
     

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