Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 025

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 pflichten d.i. an und vor sich selbst ist eine Handlung gut. Es ist auch      
  02 ungereimt daß wir in unserer Sittlichkeit von uns selbst sollen dependiren)      
           
  03 In der Medicin sagt man daß der Arzt der Diener der Natur sey:      
  04 in der moral gilt eben dasselbe. Haltet nur das äußere Übel ab die Natur      
  05 wird schon die beste Richtung nehmen      
           
  06 Wenn der Arzt saget daß die Natur an sich verderbt sey durch welches      
  07 Mittel wollte er sie bessern. Eben so der Moralist      
           
  08 Der mensch nimt nicht eher antheil an anderer Glük oder Unglük als      
  09 bis er sich selbst zufrieden fühlt. Machet also daß er mit Wenigem zufrieden      
  10 sey so werdet ihr gütige Menschen machen; sonst ist es umsonst.      
           
  11 Die allgemeine Menschenliebe hat etwas hohes und edles an sich      
  12 beym Menschen aber ist sie chimärisch. Wenn man darauf führet so      
  13 gewöhnt man mit Sehnsuchten u. müßigen Wünschen sich selbst zu      
  14 täuschen. So lange man so sehr selbst von Sachen abhängig ist, kan man      
  15 nicht an anderen Glük theil nehmen      
           
           
    02 sollen? solten?? Schlußklammer fehlt.      
    03 Gedrängtere Schrift.      
    04 dasselbe v.a.?      
    06-07 Wenn — Moralist in enger Schrift zwischen den nächsten und den vorigen Absatz eingeschoben.      
    09 bis b v.a. s      
    11 Menschliebe abgekürzt.      
    14 ist Kommapunkt.      
    15 nicht Sigel. Der letzte Absatz ähnlich zusammengedrängt wie der oben eingefügte.      
    27 Hierzu merkt Kant am rechten Rande ann: Bedenklichkeiten klein sind so heißt ein (bricht ab). Schwarzbraune Schrift.      
           
           
     

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