Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 200

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 besorgt, statt practischer technische Sätze heißen. Denn sie gehören      
  02 zur Kunst, das zu stande zu bringen, wovon man will, daß es seyn soll,      
  03 die, bey einer vollständigen Theorie, jederzeit eine bloße Folgerung und      
  04 kein für sich bestehender Theil irgend einer Art von Anweisung ist. Auf      
  05 solche Weise gehören alle Vorschriften der Geschicklichkeit zur Technik*      
  06 und mithin zur theoretischen Kenntnis der Natur als Folgerungen derselben.      
           
  07 Wir werden uns aber künftig des Ausdrucks der Technik auch      
  08 bedienen, wo Gegenstände der Natur bisweilen blos nur so beurtheilt      
  09 werden, als ob ihre Möglichkeit sich auf Kunst gründe, in welchen Fällen      
  10 die Urtheile weder theoretisch, noch practisch (in der zuletzt angeführten      
           
           
  11 * Hier ist der Ort, einen Fehler zu verbessern, den ich in der Grundl. zur      
  12 Met. der Sitten beging. Denn, nachdem ich von den Imperativen der Geschicklichkeit      
  13 gesagt hatte, daß sie nur bedingterweise und zwar unter der Bedingung      
  14 blos möglicher, d.i. problematischer, Zwecke geböten, so nannte ich dergleichen      
  15 practische Vorschriften problematische Imperativen, in welchem Ausdruck      
  16 freylich ein Widerspruch liegt. Ich hätte sie technisch, d.i. Imperativen      
  17 der Kunst nennen sollen. Die pragmatische, oder Regeln der Klugheit, welche      
  18 unter der Bedingung eines wirklichen und so gar subjectiv-nothwendigen      
  19 Zweckes gebieten, stehen nun zwar auch unter den technischen (denn was ist      
  20 Klugheit anders, als Geschicklichkeit, freie Menschen und unter diesen so gar      
  21 der Naturanlagen und Neigungen in sich selbst, zu seinen Absichten brauchen      
  22 zu können). Allein daß der Zweck, den wir uns und andern unterlegen, nämlich      
  23 eigene Glückseeligkeit, nicht unter die blos beliebigen Zwecke gehöret, berechtigt      
  24 zu einer besondern Benennung dieser technischen Imperativen, weil die Aufgabe      
  25 nicht blos, wie bey technischen, die Art der Ausführung eines Zwecks, sondern      
  26 auch die Bestimmung dessen, was diesen Zweck selbst (die Glückseeligkeit) ausmacht,      
  27 fodert, welches bey allgemeinen technischen Imperativen als bekannt      
  28 vorausgesetzt werden muß.      
           
    03 die erst: und die      
    05 Technick so auch ferner.      
    06 Folgerungen g.Z. am Rande (Kant), im Text erst: Purismen (?)      
    07 künftig g.Z. (Kant).      
    07-08 Erste Fassung: auch so bedienen zweite Fassung: auch bedienen, wo wo g.Z. (Kant).      
    08 wo δ da δ (g.Z.) daß der — bisweilen g.Z. (Kant). blos δ so betrachtet und nur so g.Z. (Kant).      
    13 unter g.Z. (Kant).      
    15 Komma vor: in fehlt.      
    16 freylich g.Z. (Kant).      
    17 Die v.a. Der?      
    18 sogar v.a. gar (so g.Z. Kant).      
    19 nun — auch g.Z. (Kant).      
    20-21 Komma vor: freie fehlt. so gar g.Z. (Kant).      
    20 und unter — selbst, g.Z. am Rande (Kant).      
    22 Punkt hinter: können) fehlt. δ: Allein die1) Regeln zum2) Gebrauche der Mittel die nie völlig in unserer Gewalt sind haben eine besondere Modification nöthig sondern wir δ bei      
    23 blos g.Z. (Kant).      
    24-28 Von weil an g.Z. Kant (bis: muß.); Komma vor: weil v.a. Doppelpunkt.      
    25 Erst: einer Absicht      
    26 Erst: d.i. die Glükseeligkeit      
    27 bekannt erst: gegeben      
           
           
    1) 1. Fassung: Allein nicht 2. Fassung: Allein die      
    2) zum darüber δ g.Z.: im      
           
           
     

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