Kant: AA XX, Lose Blätter zu den ... , Seite 345

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 in einem kleinen Umfange doch seinen Qvellen nach vollständig darzustellen      
  02 in der That aber macht es die organische Verbindung aller Erkentnisvermögen      
  03 unter der obersten Regierung der Vernunft leicht      
  04 weil man von mehren Puncten ausgehen und doch den ganzen Kreis      
  05 nach einem Princip vollenden kan so daß es allein schweer wird zu wählen      
  06 von welchem man ausgehen wolle. Mir scheint das rathsamste zu seyn      
  07 davon anzufangen was das Interesse zuerst hervorbrachte eine Metaphysik      
  08 zu gründen (die Freyheit so fern sie durch moralische Gesetze      
  09 kund wird) denn die Auflösung der damit verbundenen Schwierigkeit      
  10 veranlaßt eine völlige Anatomie unserer Erkentnisvermögen u. so      
  11 konnte man den ganzen Kreis durchlaufen hier ist ein Begrif des Ubersinnlichen      
  12 mit seiner Realität (aber nur der practischen) gegeben.      
           
  13 Alle Autoren haben sich bestrebt die drey übersinnlichen Wesen zu      
  14 realisiren wozu die Moralität sie theils bewog theils allein einen bestimten      
  15 Begrif liefern konnte      
           
  16 Daß der Mensch (avtexusian habe) allen Hindernissen seines      
  17 guten Willens überlegen sey laßt sich nicht unmittelbar mit Gewisheit      
  18 behaupten. Das moralische Gesetz gebietet diese Überwindung      
  19 also muß sie möglch seyn. praedeterminism Weil die physische      
  20 Nothwendigkeit hier auf die Zeit ankommt so muß die caussalität      
  21 des freyen Willens nicht an die Zeitbedingung gebunden seyn obzwar      
  22 der Mensch als Natursache daran gebunden ist. Hieraus folgt daß der      
  23 Mensch sich selbst als Erscheinung von sich als noumenon unterscheide.      
           
  24 In allem unsern Erkentnis ist das was wir ein Erkentnis a priori      
  25 nennen nicht allein das edelste weil es unabhängig von einschränkenden      
  26 Erfahrungsbedingungen sich über mehr objecte als dieses verbreitet      
  27 sondern auch als nothwendiges Erkentnis selbst den Erfahrungsurtheilen      
  28 deren Möglichkeit es zum Grunde liegt diejenige Gültigkeit die von      
  29 subjectiven Bedingungen unabhängig ist ertheilt dadurch sie eigentlich      
  30 vom Object gelten u. Erkentnisse sind. — Aber diese Erkentnisse a priori      
  31 enthalten zugleich ein Geheimnis welches eine Critik der reinen Vernunft      
  32 zur nothwendigen vorläufigen Aufgabe vor der Metaphysik auch die      
  33 Möglichkeit der Erkentnis a priori begreiflich zu machen. Wenn es Begriffe      
           
    01 doch — nach g.Z.      
    03 Vernunft δ nur leicht δ: u. nur schwer zu wah      
    08 die δ auf durch Sigel.      
    13 Wesen zweifelhaft.      
    18 moral.      
    19-20 physische Nothwendigkeit abgekürzt.      
    23 Links abgewinkelt.      
    25 daß edelste      
    26 verbreitet δ u.      
    27 sondern v.a.? auch als g.Z. Erkentnis δ die      
    29 dadurch Sigel.      
    31 Geheimnis δ: der für die Crit welches δ: die erste Aufgabe der eine g.Z.      
           
           
     

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