Kant: AA XX, Vorarbeiten zur Schrift gegen ... , Seite 375

     
           
 

Zeile:

 

Text (Kant):

 

 

 

 
  01 wie Hr. Eberhard will sondern man muß allererst die Einschrankung      
  02 hinzufügen daß sie synthetische (nicht analytische) Prädicate des Subiects      
  03 sind. Alsdann aber würde Hr. Eberhards Erklarung so heissen müssen      
  04 synthetische Sätze a priori sind solche welche nur synthetische Attribute      
  05 von dem Subiect aussagen ferner um sagen zu können daß ein Prädicat      
  06 ein Attribut sey muß ich zuvor die zwey Stücke wissen namlich daß es      
  07 ein nothwendig mit dem Begriffe des Dinges verbundenes Prädicat sey      
  08 d.i. a priori dem Dinge beygelegt werden könne. Zweytens daß dieses      
  09 Prädicat nicht mit dem Wesen oder einem wesentlichen Stück einerley      
  10 sey Nunmehro würde die Eberhardsche Erklarung so lauten synthetische      
  11 Urtheile a priori sind solche welche ein synthetisches Prädicat von einem      
  12 Begriffe a priori aussagen welches nicht mit dem Wesen desselben oder      
  13 einem wesentlichen Stücke einerley ist. Da aber diese schon in dem      
  14 Ausdruk synthetisch liegt (weil das Urtheil wenn das attribut mit dem      
  15 Begriffe des Wesens oder dessen wesentlichem Stücke einerley wäre      
  16 analytisch seyn würde) so kann diese letztere Bestimmung wegfallen.      
  17 Also ist Hrn. Eberhards fruchtbare Erklarung der synthetischen Satze      
  18 a priori diese: sie sind Satze welche ein synthetisches Prädicat von einem      
  19 Dinge a priori aussagen. mithin völlig tavtologisch und leer aber nicht      
  20 blos wie eine taube Nuß sondern auch als eine solche an der man sich      
  21 leicht einen Zahn ausbeissen kann dafür aber mit einer Made belohnt wird      
  22 Denn seine Erklärung hat die Falschheit in sich daß sie die Prädicate zu      
  23 attributen macht. Es ist nur noch nothig unsere erste Behauptung zu      
  24 beweisen daß es auch analytische attribute gebe und man also synthetische      
  25 Sätze a priori durch die welche von einem Dinge attribute aussagen      
  26 ohne den Beysatz daß sie synthetisch sind nicht erklären könne      
           
  27 Von attributen. Sie unterscheiden sich nicht obiectiv von Wesen      
  28 und der Unterschied ist nicht transscendental sondern blos logisch d.i.      
  29 man kann von eben demselben Dinge sich einen solchen Begriff machen      
           
    01 E. allererst δ hinz      
    03 E.      
    04 nur g.Z. synthetische v.a. synthetisch erkennbare      
    05 Subiect δ enthalten Erste Fassung: um zu wissen ob etwa      
    06-07 Erste Fassung: daß es nothwendig dem Di      
    08-10 Zweytens — sey g.Z.      
    10 Eberhardsche abgekürzt.      
    11 von δ a priori darunter undurchstrichen noch einmal: von      
    13 dem δ Bey      
    14 attribut δ mit dem ich      
    16 analytisch g.Z., erst: synthetisch kann g.Z., erst: muß letzter      
    17 fruchtbare g.Z.      
    18 a priori δ diese      
    19 tavtologisch δ aber      
    22 seine v.a. deine      
    23 unsere g.Z., erst: die      
    24 daß δ attr      
    25 welche δ attribute      
    27 Zweite Seite. nicht δ an sich von? vom? Wesen δ sondern      
    29 Begriff v.a. Begriffen      
           
           
     

[ Seite 374 ] [ Seite 376 ] [ Inhaltsverzeichnis ]