Kant: AA XXI, Fünftes Convolut. , Seite 521

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
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V. Convolut, IV. Bogen,

     
           
   

1. Seite.

[Faksimile]    
           
  02
Von dem Verhältnis der Materien
     
  03
zu einander durch die Wärme
     
           
  04 Die Wärme wird immer als blos inhärirendes der Wärmestoff aber      
  05 als etwas Subsistirendes angesehen. Wenn man aber einen Stoff blos      
  06 zum Elastischen annimmt so wird wiederum Wärme erfordert um aus      
  07 ihm Gas zu machen. — Es ist aber schweer sich vorzustellen daß dieser      
  08 Stoff abgesondert von aller anderen Materie für sich in den leeren      
  09 Raum gestellt, eine Figur annehmen und wie alle Materie für sich allein      
  10 einen Körper bilden könne vornehmlich da man annimmt daß sie alle      
  11 Körper ohne Ausnahme durchdringe und gar keiner vollig wärmeleer      
  12 gedacht werden könne. Die Causalität der Wärme ist daß sie alle Körper      
  13 ausdehnt, ihren Zusammenhang schwächt und sie flüßig macht daß sie      
  14 Ursache aller Elasticität deren jede also auch von ihr zu oberst abgeleitet      
  15 ist selbst aber fuglich nicht elastisch genannt werden kann weil sie dazu noch      
  16 einer andern Wärme bedürfen würde und da sie unsperrbar ist auch      
  17 durch kein Gewicht dem materiellen Inhalte nach geschätzt wird. —      
  18 Wie man sie eine Flüßigkeit nennen könne ist nicht einzusehen. Denn um      
  19 elastische Flüßigkeit zu seyn dazu bedarf sie selbst Wärme um eine von      
  20 anderen Körpern eingesogene zu seyn bedarf sie Zusammenhang mit sich      
  21 selbst und anderen Materien.      
           
           
  22
Keine tropfbare Flüssigkeit ist möglich
     
  23
ohne lebendige Kräfte eines alle Materie
     
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durchdringenden Stoffs
     
           
  25 1.) Die Anziehung in der Berührung bringt keine Bewegung hervor      
  26 denn die Materie wiedersteht dem angezogenen Körpertheilchen in      
  27 der Richtung der Berührung eben so viel als dieses von jener gezogen      
  28 wird. Also würde das Wasser, Qveksilber etc. keinen Tropfen aus eigenen      
  29 Kräften bilden. — Es kan dieses auch nicht durch den Druk mithin von      
           
    01 Dieser Bogen trägt am oberen Rande von fremder Hand die Bezeichnung: V. Convol. 4. Bog. undist von Kant am rechten Rande, rechte Ecke mit: ε bezeichnet.      
    02 Materie      
    04 Erste Fassung: Die Wärme ist inhärirend      
    05 einen blos Stoff hinter blos δ elastis hinter Stoff δ des      
    05-07 Wenn — machen. g.Z. am Rande.      
    09 Materie δ der Bewegung für — allein g.Z. am Rande.      
    10 man v.a.? daß sie lies: daß er      
    14 Elasticität δ ist      
    15-16 weil — würde g.Z. am Rande.      
    18 ist δ schwe Den um      
    19 Wärme v.a. wärme      
    20 seyn δ wurde      
    23 ohne δ einen alle      
    26 theilchen g.Z.      
    27 dieser statt: dieses (mit R.) von δ ihm jenem statt: jener (mit R.)      
    28 etc. δ ob      
           
           
     

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