Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 180

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 weiter bestimmt; d. i. die Theile desselben sind nur in der Zeit und durch      
  02 die Synthesis derselben, sie aber nicht vor ihr gegeben. Um deswillen ist      
  03 ein jeder Übergang in der Wahrnehmung zu etwas, was in der Zeit folgt,      
  04 eine Bestimmung der Zeit durch die Erzeugung dieser Wahrnehmung,      
  05 und da jene immer und in allen ihren Theilen eine Größe ist, die Erzeugung      
  06 einer Wahrnehmung als einer Größe durch alle Grade, deren keiner      
  07 der kleinste ist, von dem Zero an bis zu ihrem bestimmten Grad. Hieraus      
  08 erhellt nun die Möglichkeit, ein Gesetz der Veränderungen ihrer Form      
  09 nach a priori zu erkennen. Wir anticipiren nur unsere eigene Apprehension,      
  10 deren formale Bedingung, da sie uns vor aller gegebenen Erscheinung      
  11 selbst beiwohnt, allerdings a priori muß erkannt werden können.      
           
  12 So ist demnach, eben so wie die Zeit die sinnliche Bedingung a priori      
  13 von der Möglichkeit eines continuirlichen Fortganges des Existirenden      
  14 zu dem folgenden enthält, der Verstand vermittelst der Einheit der Apperception      
  15 die Bedingung a priori der Möglichkeit einer continuirlichen Bestimmung      
  16 aller stellen für die Erscheinungen in dieser Zeit durch die      
  17 Reihe von Ursachen und Wirkungen, deren die erstere der letzteren ihr      
  18 Dasein unausbleiblich nach sich ziehen und dadurch die empirische Erkenntniß      
  19 der Zeitverhältnisse für jede Zeit (allgemein), mithin objectiv      
  20 gültig machen.      
           
  21
C.
     
           
  22
Dritte Analogie.
     
  23
Grundsatz des Zugleichseins nach dem Gesetze der
     
  24
Wechselwirkung oder Gemeinschaft.
     
           
  25 Alle Substanzen, so fern sie im Raume als zugleich wahrgenommen      
  26 werden können, sind in durchgängiger Wechselwirkung.      
           
  28
Beweis.
     
           
  29 Zugleich sind Dinge, wenn in der empirischen Anschauung die      
  30 Wahrnehmung des einen auf die Wahrnehmung des anderen wechselseitig      
           
     

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