Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 354

      
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

  
  01
d. Der Paradiesvogel
     
           
  02 ist nur wegen des Vorurtheils zu merken, welches man gehabt      
  03 hat, als wenn er keine Füße habe. Sie werden ihm aber, um ihn desto      
  04 besser zu erhalten, abgeschnitten.      
           
  05
e. Gold=Hühner
     
           
  06 sind wegen ihrer goldfarbenen Federn und andern schönen Schattirungen      
  07 für die zierlichsten Vögel in der Welt zu halten und werden von      
  08 den Chinesern sehr hoch geschätzt.      
           
  09
f. Pelikan.
     
           
  10 Hat einen so großen Leib wie ein Schaf, kleinen Kopf, einen anderthalb      
  11 Fuß langen Schnabel und am Kopfe einen Sack, in den ein Eimer      
  12 Wasser geht, worin er Meilen weit Wasser holt und seine Jungen mit      
  13 Fischen füttert. Daß derselbe seine Jungen mit seinem Blute füttern soll,      
  14 gehört mit der Fabel vom Phönix in eine Classe.      
           
  15
g. Einige Merkwürdigkeiten des Vogelgeschlechts.
     
           
  16 Die Vögel der heißen Zone sind schöner und buntfarbiger, aber von      
  17 schlechterm Gesange. Einige hängen ihre Nester an die dünnsten Zweige      
  18 der Bäume auf, die über das Wasser hängen, dadurch sie vor den Nachstellungen      
  19 der Affen sicher sind. Der Guckguck legt seine Eier in das Nest      
  20 der Grasmücke und bekümmert sich nicht um seine Jungen. Einige haben      
  21 Flügel und können nicht fliegen, z. B. der Strauß, Casuar und Pinguin.      
  22 Man braucht einige zum Fischen, wie die Kropfgans; andere zum Jagen      
  23 des vierfüßigen Wildprets, als vornehmlich die Falken aus Cirkassien.      
  24 Man lehrt dieses, indem man ein Stück Fleisch auf eines ausgestopften      
  25 Wildes Kopf steckt und es auf Rädern fortzieht. Hernach gewöhnen sie      
  26 sich dem laufenden Wilde die Klauen in die Haut zu schlagen, mit dem      
  27 Schnabel zu reißen und in Verwirrung zu bringen. Andere werden zum      
  28 Vogelfange abgerichtet, als die isländischen Falken und andere mehr.      
  29 Von der Abrichtung der Falken. Von der Reiherbeize. Diese Falken werden      
  30 einem schildwachestehenden Soldat einige Tage und Nächte durch auf      
  31 den Händen zu tragen gegeben, daß sie nicht schlafen können, wodurch sie      
  32 ganz ihre Natur verändern. Man fängt in China, an der guineischen      
  33 Küste und bei Porto Bello wilde Gänse und Enten durch Schwimmer,      
  34 welche ihren Kopf in einen hohlen Kürbiß stecken.      
           
           
     

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