Kant: AA XVI, L §. 292. 293. IX 101-104. §. 17-23. ... , Seite 632

     
           
 

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  01 Falle des Anwen Gebr sie in concreto zu kennen, eingesehen werden      
  02 können, so können sie nicht zur Richtschnur und also hevristisch in der Anwendung      
  03 gelten, sondern sind nur Aufgaben zu Untersuchung der allgemeinen      
  04 Gründe zu dem, was in besonderen Fallen zuerst bekannt      
  05 worden. e. g. Wer kein interesse hat zu lügen und die Warheit weis, der      
  06 spricht Wahrheit. Dieser Satz ist in seiner Allgemeinheit nicht eingesehen      
  07 weil wir die Einschränkung auf die Bedingung des Uninteressirten nur      
  08 durch Erfahrung kennen: daß Menschen namlich aus interesse lügen      
  09 könen, welches daher kommt, weil sie nicht fest an moralitaet hangen,      
  10 welches eine Beobachtung ist von der Schwäche der Menschlichen Natur.      
  11 Mathematici fehlen hier L 81: vornämlich. Sie geben den Schein von      
  12 Erkenntnis a priori, die doch wirklich nur a posteriori ist. Dadurch wird      
  13 der Vortrag ohne Nutzen abstract.      
           
   

 

3049.   υ-ψ.   L 81.
 
     
  15 Urtheil ist die Vorstellung des Verhaltnisses der Begriffe unter      
  16 einander, welches zur Deutlichkeit der Erkentnis erfodert wird.      
           
  17 Urtheil ist die (g Zusammensetzeng ) deutliche Vorstellung der V Verbindung      
  18 des Mannigfaltigen der Vorstellungen in einem zu eine      
           
   

 

3050.   υ-ψ.   L 81.
 
     
  20 Urtheil ist* die Vorstellung der Einheit verschiedener Vorstellungen      
  21 so fern eine zum Begriffe der andern gehort.      
           
  22 * (s das Bewustsein des Verhaltnisses der Vorstellungen, so fern      
  23 sie einen Begrif ausmachen. )      
           
     

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