Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 241

     
           
 

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  01 eines Prädikats S. II: mit einem Dinge nicht willkürlich ist, sondern      
  02 durch das Wesen der Sachen selbst verbunden ist, da komt es ihm nicht      
  03 darum zu, weil wir es in ihm Gedencken, sondern es ist nothwendig, solches      
  04 in ihm zu gedenken, darum weil es ihm an sich selbst zukomt. Weswegen      
  05 ich nicht sagen kan, daß einem Triangel die gleichheit der Winkel mit      
  06 zweyen rechten nur in Gedanken, sondern an sich selbst zukomme. Es hindert      
  07 auch dieses nicht, daß ich ein dergleichen Moglich Ding nur gedenke;      
  08 denn ich es ist an sich selber immer etwas, obgleich es niemand gedenkt,      
  09 und daß prädicat komt ihm an sich selbst zu, obgleich es niemand damit      
  10 verbindet. So ist es auch mit dem Daseyn bewandt, wenn es (g als ) ein      
  11 Prädicat der Dinge angesehen werden könnte. Denn es würde unter allem      
  12 Moglichen demjenigen nothwendiger Weise zukommen d.i. dasjenige Ding      
  13 wird nothwendiger Weise existiren, in welchem alle Realität ist, d.i. einem      
  14 ein allerrealstes Wesen wird nothwendigerWeise existiren, und seine      
  15 Moglichkeit würde die wirklichkeit mit einschließen. Es würde auch, wenn      
  16 ohne meine oder eines jeden Dinges Gedancken das Daseyn kein Prädikat des      
  17 dem allervollkommensten Wesen nicht zukäme, der Gedanke von diesem      
  18 Wesen überhaupt falsch seyn. Denn ist er richtig, so kann er keine andern      
  19 Prädikate vorstellen, als die auch ohne diesen Gedanken in dem Dinge      
  20 statt finden.      
           
  21 S. III:      
  22 es ist hier nicht die Frage, ob mehr (g überhaupt durch ein Wirkliches      
  23 Ding ) gesetzt werde als durch ein nicht wirkliches, sondern ob in ihm mehr      
  24 Prädikate gesetzt werden; nun ist in einem Gütigen Guten als einem solchen      
  25 sofern er als existirend betrachtet in der Güte Gottes, in sofern sie als existirend      
  26 betrachtet wird, nicht mehr gesetzt, als in der Güte, die in seiner moglichkeit      
  27 liegt; aber der Unterschied besteht nur darin, daß im ersten Falle die      
     

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