Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 114

     
           
 

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  01 dasjenige, dessen gegentheil an sich möglich ist, hat einen Grund, und      
  02 wo die unmöglichkeit des Gegentheils verborgen ist, da kan die sache nicht      
  03 eher vor wahr gehalten werden, als bis solche offenbahr geworden.      
           
  04 Es scheinet aber aller Dinge Daseyn an sich zufällig zu seyn; wenigstens      
  05 verstehen wir nicht die absolute nothwendigkeit im Daseyn und      
  06 unsere Einsicht gehet nur auf die respective position. In dieser aber ist      
  07 dasienige, was respective Gesetzt wird, iederzeit von etwas anderem gesetzt,      
  08 obzwar der nexus zwischen Grund und Folge bricht ab.      
           
   

 

5193.   φ2—3.   M 7.   E II 1062. 1063. 1064.   Zu M § 20:
 
     
  10 Alles in der Welt hat einen Grund, heißt eben so viel als: es kan      
  11 a priori erkannt werden (s als nothwendig, entweder schlechthin oder bedingt )      
  12 und steht unter einer Regel der Ordnung. *1ster synthetischer      
  13 Satz a priori. Alles hat einen Erkentnis Grund.      
           
  14 Es muß alles a priori erkant werden können, d.i. aus der Gemüthshandlung,      
  15 worunter eine Verknüpfung gebracht wird.      
           
  16 (g Umgekehrt kann ich nicht sicher schließen, wie in keinem bejahenden      
  17 Urtheil. )      
           
  18 *(s Alle coniugation setzt die Einheit der Handlung im Gemüthe      
  19 voraus, unter welche die Erscheinung gebracht werden kan, also so fern      
  20 des einen position mit des andern verknüpft ist nach einer Regel. )      
           
   

 

5194.   φ2—3.   M 7.   Zu M § 20:
 
     
  22 Alles, was Geschieht, d.i. worauf folgt, muß iederzeit darauf folgen,      
     

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