Kant: AA XVIII, Metaphysik Zweiter Theil , Seite 580

     
           
 

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  01 Glaubenssachen sind, in denen die Moralität des Vorwarhaltens      
  02 das Wesentliche ist. Die Existentz Gottes und der künftigen Welt sind      
  03 glaubenssachen der bloßen Vernunft. In Ansehung der Speculation      
  04 sind sie von keiner großen Wichtigkeit, können auch nicht apodictisch bewiesen      
  05 werden. Wenn aber moralitaet zum Grunde gelegt wird, sind sie      
  06 unentbehrliche Hypothesen, sie ins Werk zu richten.      
           
  07 Die Richtschnur des Gewissens ist hier bey moralisch guter Absicht,      
  08 nicht mehr Überzeugung zu erkünsteln, als wir deren fähig seyn, damit      
  09 wir sicher sind, bey diesem Erkentnis nicht unrecht zu thun.      
           
     

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