Kant: AA XIX, Erläuterungen zu G. Achenwalls Iuris ... , Seite 469

     
           
 

Zeile:

 

Text:

 

 

 

 
  01 qvi, qvoniam non est actus opificis sed protractio (s evocatio ), in      
  02 lucem absqve consensu alterius efficit, ut voluntatem sit mutua dependentia      
  03 moralis. Quum vero personalitas adhuc sit in potentia qvaeritur,      
  04 qvomodo actu illam laedere possit, cujuse. g. Wie ich einen Menschen      
  05 laedire, den ich im Schlafe beraube.      
           
  06 Diese obligation kan nur contrahirt werden, indem parentes zugleich      
  07 iura acqviriren und so umgekehrt. Diese iura gründen sich auf den      
  08 qvasi contract. (g wo kein expressus contract gemacht ist, da wird fynallagmus      
  09 praesumirt, d. i. permutatio iurium. )      
           
  10 Es frägt sich ob die iura parentum noch fortdauern, wenn gleich die      
  11 Kinder sich selbst ernähren können. Nein, sondern da die iura nur auf      
  12 der obligation sich gründen, diese aber auf der Kinder Unvermögen*, so      
  13 muß, wenn dieses aufhöret, auch die obligatio parentalis und also ius      
  14 aufhören.      
           
  15 J 41: * Das Recht der Eltern in Ansehung der Kinder gründet sich      
  16 auf der obligation, die sie haben, die Kinder zu erhalten, welche sie sich      
  17 generando contrahirt haben, welches zum Theil sich auf der Kinder Unvermögen      
  18 gründet; sie müssen ein Recht haben dieses zu suppliren (obligatus      
  19 habet ius ad mediam). Zweytens weil diese obligation der Eltern      
  20 gratuita ist oder praestationis beneficae, so haben die Eltern noch ius ex      
  21 qvasi contractu, so lange die Kinder unmündig sind, aber dochoperam      
  22 praestiren können; solche zu praestiren bricht ab.      
           
  23 Ob Eltern von den Kindern in der Folge noch die Bezahlung ihrer      
  24 Erziehung fordern können?      
           
   

 

7611.   κ? μ?   J 41.
 
     
  26 Die Eltern haben ipso iure ein ius possidendi liberos non vero      
  27 proprietatem die Kinder sind ho ferner so haben sie in den ersten Zeiten      
  28 kein ius personale, weil sie diese noch nicht Persohnen sind aber auch kein      
  29 reale, d. i. ius in re, nec propria nec aliena.      
           
   

 

7612.   κ?   J 41.
 
     
  31 Das Recht, was die Eltern über die Kinder haben, ist nicht ein ius      
  32 personale, weil sie nicht können ad obli praestationem obligiert werden.      
           
     

[ Seite 468 ] [ Seite 470 ] [ Inhaltsverzeichnis ]