Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 204

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Diese an sich (nach allen Verstandesbegriffen) zufällige Gesetzmäßigkeit,      
  02 welche die Urtheilskraft (nur ihr selbst zu Gunsten) von der      
  03 Natur präsumirt und an ihr voraussetzt, ist eine formale Zweckmäßigkeit      
  04 der Natur, die wir an ihr schlechterdings annehmen, wodurch aber      
  05 weder ein theoretisches Erkenntniß der Natur, noch ein practisches Princip      
  06 der Freyheit gegründet, gleichwohl aber doch für die Beurtheilung      
  07 und Nachforschung der Natur ein Princip gegeben wird, um zu besondern      
  08 Erfahrungen die allgemeine Gesetze zu suchen, nach welchem wir sie      
  09 anzustellen haben, um jene systematische Verknüpfung herauszubringen,      
  10 die zu einer zusammenhängenden Erfahrung nothwendig ist, und die wir      
  11 a priori anzunehmen Ursache haben.      
           
  12 Der ursprünglich aus der Urtheilskraft entspringende und ihr eigenthümliche      
  13 Begrif ist also der von der Natur als Kunst, mit andern      
  14 Worten der Technik der Natur in Ansehung ihrer besonderen      
  15 Gesetze, welcher Begrif keine Theorie begründet und, ebenso wenig wie      
  16 die Logik, Erkenntniß der Objecte und ihrer Beschaffenheit enthält,      
  17 sondern nur zum Fortgange nach Erfahrungsgesetzen, dadurch die Nachforschung      
           
           
  18 (Fortsetzung der Fußnote von Seite 203) (nämlich jene transscendentale Gesetze der Natur), eine analytische Einheit aller      
  19 Erfahrung, aber nicht diejenige synthetische Einheit der Erfahrung als eines      
  20 Systems aus, welche die empirische Gesetze auch nach dem, was sie Verschiedenes      
  21 haben (und wo die Mannigfaltigkeit derselben ins Unendliche gehen kan) unter      
  22 einem Princip verbindet. Was die Categorie in Ansehung jeder besonderen      
  23 Erfahrung ist, das ist nun die Zweckmäßigkeit oder Angemessenheit der Natur      
  24 (auch in Ansehung ihrer besonderen Gesetze) zu unserem Vermögen der Urtheilskraft,      
  25 wornach sie nicht bloß als mechanisch, sondern auch als technisch vorgestellt      
  26 wird; ein Begriff, der freylich nicht so wie die Categorie die synthetische Einheit      
  27 obiectiv bestimmt, aber doch subiectiv Grundsätze abgiebt, die der Nachforschung      
  28 der Natur zum Leitfaden dienen.      
           
    04 schlechterdings erst: blos (Kant). aber g.Z. (Kant).      
    06 gleichwohl g.Z. (Kant). für die erst: der (Kant).      
    07 ein Princip erst: eine Regel (Kant).      
    08 die allgemeine Gesetze erst: die Regel (Kant). welchem v.a. welcher sie δ also also g.Z. Kant).      
    09 um erst: und      
    10 die zu — und die g.Z. (Kant). Erste Fassung: herauszubringen, die wir a priori anzunehmen haben. Zweite Fassung: herauszubringen, die wir also1) a priori anzunehmen Ursache2) haben. Die dritte Fassung enthält den g.Z. Kants.      
    13 von g.Z.      
    15 Begrif g.Z. am Rande (Kant).      
    17 nach erst: unter (Kant). dadurch δ uns      
    19 aber δ keine      
    20 Verschiedenes V v.a. v      
    24 unserem erst: dem      
    25 Kein Komma. technisch δ be      
    27 obiectiv g.Z. am Rande. subiectiv δ einen abgiebt δ in der Natur      
           
           
    1) δ also g.Z. (Kant).      
    2) Ursache g.Z. (Kant).      
           
           
     

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