Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Die Metaphysik der ... , Seite 401

   
         
 

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  01 immer vermehren oder verändern lassen die Religion die Ursache der    
  02 Trennung der Menschen untereinander der Anfeindungen und selbst unaufhörlicher    
  03 Kriege abgiebt - das eigentliche Moralische aber betreffend ist    
  04 sie in statutarischen Religionen immer mit dem Verdacht u. Gefahr der    
  05 Einschmeichelung u. des Mangels an Aufrichtigkeit verbunden welche    
  06 durch das erste zur Religion erforderlich ist.    
         
         
  07 Von der Religion als Pflicht zu uns selbst - Von der Aufrichtigkeit    
  08 als indirecter Pflicht gegen uns selbst Gegen Engel keine.    
         
  09

Zweite Seite:

   
         
  10 Ich kann in Beziehung auf eine meiner Vernunft nothwendige Idee    
  11 von einem Wesen eine Pflicht haben ohne eine Pflicht gegen (erga)    
  12 dieses Wesen zu haben; denn alsdann wäre es kein Gedankending.    
         
  13 Ehrliebe ist Pflicht gegen uns selbst. Ehrbegierde ist Verletzung der    
  14 Pflicht gegen Andere. Religion ist der Inbegrif seiner Pflichten als    
  15 göttlicher Gebote, nicht der Inbegrif göttlicher Gebote als seiner Pflichten.    
         
         
  16 Alle Pflicht ist eine Nöthigung durch irgend einen Willen der als    
  17 der Wille eines Andern vorgestellt wird wenn ich mir die Nöthigung als    
  18 Exsecution vorstellen soll. Das Selbst was mich nöthigen soll muß in    
  19 einem andern Sinne als ich der ich genöthigt werde genommen werden.    
  20 Das Wesen was alle verpflichtet würde Gott die höchste Moralität selbst    
  21 seyn. Mithin wenn es Pflicht gegen mich selbst habe müssen alle meine    
  22 Handlungen als göttliche Gebote befolgt werden und es Pflicht gegen    
  23 mich selbst sein mir die Idee von einem moralischen Gebieter zu machen    
  24 und mich nach dem Gesetz seines Willens den ich mir selber mache zu    
  25 nöthigen.    
         
  26 Wenn ich die Pflichten gegen mich selbst aus dem moralischen    
  27 Gesetz als Göttliches Gebot anerkenne so wird daraus daß auch geoffenbarte    
  28 vorgestellt werden jene Pflicht dieser Aufrichtigkeit verschaffen.    
         
         
  29 Die Tugendpflicht gegen andere Menschen ist nicht alle seine Rechte    
  30 die man hat zu verfolgen also versöhnlich zu seyn. Accessibel Gesellig    
  31 negative Pflichten, dagegen affirmative Wohlthätig etc.    
         
         
     

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