Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zu Die Metaphysik der ... , Seite 404

   
         
 

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  01 des Menschen gegen sich selbst sich selbst auch Wort zu halten ist das    
  02 geschehen ohne ein Tagebuch darüber zu führen muß jeder Abend einen    
  03 Abschlus deiner Rechnung enthalten.    
         
  04

Zweite Seite

   
         
  05 Tugendlehre in Ansehung des Geschlechts des Alters des Standes    
  06 und der Gesellschaft. Alles blos a priori.    
         
         
  07 Vom Betrug als Verletzung Anderer. Dazu wird nicht Tugend    
  08 sondern Rechtspflicht erfordert.    
         
         
  09 Nicht die Hofnung auf Glückseeligkeit wenn ich mich deren würdig    
  10 verhalte macht den Grund meiner Pflicht aus denn alsdann wäre ich    
  11 wirklich nicht würdig glücklich zu seyn. Sondern abgesehen von aller    
  12 durch welchen Weg es auch sey erwerblichen Glückseeligkeit bin ich genöthigt    
  13 meiner Pflicht blos aus Pflicht zu gehorchen z. B. nicht zu lügen,    
  14 nicht zu Afterreden etc.    
         
         
  15 Daß in der Ethik keine Aussicht auf Belohnung stattfinde.    
         
  16 In Ansehung dessen was zur Ethischen Pflicht gehört kann niemand    
  17 auf Belohnung Anspruch machen: denn die trifft nur den welcher einem    
  18 Andern mehr geleistet hat als er ihm schuldig war; oder aus der Convention.    
         
         
  20 Von der Leitung der Moral zur Religion nicht durch ihr eigenes    
  21 Bedürfnis sondern durch die Spuhren einer höchsten über die Welt    
  22 waltenden Weisheit in der Schöpfung um in ihr ein moralisches Wesen    
  23 zu erkennen.    
         
  24 Rechtspflichten sind nicht Tugendpflichten und die diesen entgegengesetzte    
  25 Laster sind nicht sträfliche Laster - So gehört der Diebstahl nicht    
  26 als contrarie oppositum der Wohlthätigkeit zur ethischen Censur.    
         
  27 Der Betrug als Täuschung von des Andern Erwartungen ohne    
  28 rechtlichen Vorwurf. Dafür zu warnen ist Tugendpflicht. Kenne dich    
  29 selbst. Man lernt dieses nur schlecht durch bloße Erfahrung wenn man    
  30 nicht den Grund der Seele durchforscht. - Liebe dich selbst moralisch d. i.    
  31 nach der Grundlage deines Gemüths ehe du verdorben warest. Das    
  32 nachher in dir gekommene Böse selbst, ehe du Vernunft bewiesest, muß dir    
  33 nicht Abscheu erregen gegen dich selbst - Ehre dich selbst Achtung. Mache    
  34 Dich nicht zur Sache.    
         
         
     

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