Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 839

   
         
 

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  01 wird hier durch Regeln a priori bestimmt. ) Die Vermehrung der Bedürfnisse    
  02 bringt cultur hervor. Die Ausbreitung des Geschmaks civilisirt    
  03 (befordert Geselligkeit); Einsicht (Freyheit unter Gesetzen) moralisirt,    
  04 und umgekehrt. Der Geschmak befördert Idealische Vergnügen und    
  05 schwächt die grobe. Der geschmak, so fern er die natürliche Bedürfnis    
  06 überwiegt, ist luxus. Er belebt die Künste, vermehrt die Menschen und    
  07 vermehrt das Übel. (g Luxus weichlich. Kutschen. ) Der Schein des Guten    
  08 gehört mit zum Geschmak. Höflichkeit. Er bereitet vor zu Guten gesinnungen.    
  09 (s Tugend und Sitten. conduite. )    
         
  10 Das (s bedingte ) Gute (s der Sachen, respective Vollkommenheit —    
  11 eben so Geschiklichkeit ) fragt nicht nach der Einstimmung der Sinne,    
  12 sondern (g der ) Vernunft. Es kommt zuletzt und ist in rohen Zeiten nicht    
  13 anzutreffen. Cultur. Guter (g edler ) Mensch wird oft der genannt, der    
  14 sich alles gefallen läßt. Geschicklichkeit des Talents wird höher geachtet    
  15 als Gutartigkeit der Denkungsart. Ein Guter oder ein Großer Fürst.    
  16 Das Wahre, das Schöne, das Gute. (s Seelenstärke. Seelengüte. Seelengröße.    
  17 Moralisch Gefühl von moralischer Gesinnung unterschieden. ) Der    
  18 Wille, von allen Talenten keinen als guten Gebrauch zu machen. *Vom    
  19 Guten schwatzen wie Christina und sentiment ist ein Unterschied. Das    
  20 Angenehme hat privatbeyfall, das Schöne publivuen, das Gute allgemeinen.    
  21 Das Gute beschließt alles, schließt aber das vorige nicht aus.    
  22 So lange die Ehrlichkeit besondere Ehre empfängt, ist schlechte Zeit.    
  23 Noch schlechter: wenn sie so gar ausgelacht und verachtet wird. Die Natur    
  24 erlaubt nicht, daß sich die Guten von den Bösen absondern. Das Gute    
     

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